systemd

[Lutz Maendle]

Hallo,

warum wird eigentlich im Unit-Abschnitt der sundtek.service der Eintrag

Wants=graphical.target

gesetzt. Es hat mich beim Umstieg auf Systemd mit der Opensuse 13.1 vor knapp 2 Jahren einigermaßen geärgert, daß der Rechner immer im Grafikmodus gestartet ist, obwohl ich es ausdrücklich verboten habe und dieser Eintrag war die Ursache.

Da eine Treiberaktualisierung diesen Eintrag immer wieder zum Leben erweckt, wollte ich mal darauf hinweisen. Die Treiberinstallation sollte besser nachfragen oder diesen Eintrag gar nicht setzen.

[Sundtek]

Hallo,

uns fehlt leider System-übergreifend Erfahrung mit Systemd graphical.target ist jedoch so gut wie immer vorhanden und es so spät wie möglich ausgeführt wird.
Was z.B unter Ubuntu passend ist passt nicht unbedingt unter OpenSuse oder Fedora, es nur für ein System funktionierend zu machen ist ja kein Problem.

Hast Du den Eintrag bei Dir verändert - wenn ja was? (damit ich das zur Überprüfung an den Techniker weitergeben kann)

[Lutz Maendle]

Der Eintrag "Wants=graphical.target" triggert das Starten des Grafikmodus, was ich nicht will und ein Dämon sollte dies auch nicht wollen. Ich kommentiere ihn einfach aus und alles ist gut.

Wenn man das Starten etwas verzögern will, kann man ein "After=getty.target" einbauen, dann wird der sundtek.service erst gestartet, wenn die Login-Prompts laufen. Das getty.target steht unter OpenSuse 13.1 und später, ArchLinux und Debian Jessie zur Verfügung, gehört damit wohl zur Grundausstattung.

Ich habe jetzt auch mal so ausprobiert, läuft ;-)

Da die Dateianhängerei nicht funktioniert, paste ich hier mal die aktuelle sundtek.service:

Code: [Auswählen]

[Unit]
Description=Sundtek MediaTV
After=getty.target

[Service]
Type=oneshot
ExecStart=/opt/bin/mediaclient --start=4
ExecStop=/opt/bin/mediaclient --shutdown
RemainAfterExit=yes

[Install]
WantedBy=multi-user.target


[Sundtek]

Ich denke getty.target könnten wir mal versuchen und das Feedback abwarten. Das Starten kann ziemlich schwierig werden wir haben da aber auch schon ziemlich viel angepasst und geändert in den letzten Jahren.
systemd war in seinen Anfängen auch nicht unbedingt fehlerfrei, udev genau so wenig.

2008 wurde der Treiber noch mit udev Regeln gestartet, da "komplexe" Regeln aber nicht unbedingt Linux-übergreifend kompatibel waren haben wir diese Dinge auf ein absolutes Minimum heruntergeschraubt. Diese Dinge sind alle mit Vorsicht zu genießen sobald es um Rückwärtskompatibilität geht (und die haben wir bis 2.6.15 - Linux von ca. 2006; Da Linux seit 2006 solche Applikations-Treiber zulässt).

[Lutz Maendle]

Bin auf der Linux-Schiene seit 2003 und der Übergang zu systemd hat wirklich Nerven gekostet. Da jetzt aber sogar Debian umgeschwenkt ist, kann man es wohl als hinreichend ausgereift bezeichnen.

Auf jeden Fall sollte der Start eines Dämons das System nicht in den Grafikmodus bringen und echte Hintergrundprozesse sollten auch nicht von diesem abhängen, sofern sie nicht irgendwas Desktop-relevantes bewirken.